Der Sarg
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1281-1282] des -es, plur. die Särge. 1) *
Ein Kasten, ein längliches vierecktes Behältnis; eine im Hochdeutschen
veraltete Bedeutung. In einigen Oberdeutschen Gegenden wird noch eine Cisterne
ein Sarg oder Regensarg. Bey dem Dasypodius heißt ein steinerner Wassertrog am
Brunnen der Sarch und Faust nennt in der Frankenb. Chronik bey dem Frisch, ein
vierecktes gemauertes Behältnis in dem Boden eines Weinkellers, den Wein
aufzufangen, wenn etwa ein Faß springen sollte, einen Sarg. Wir gebrauchen es,
2) nur noch in engerer Bedeutung, denjenigen Kasten zu bezeichnen, worin man
einen todten Körper zu begraben pflegt, und der in einigen Gegenden auch die
Todtenruhe, Todtenlade genannt wird, ehedem aber auch Leichkahr hieß, (
S. 1 Kahr.) Ein hölzerner, zinnerner, steinerner Sarg.
Die Leiche in den Sarg legen. Anm. In der heutigen Bedeutung schon bey dem
Stryker Sarich, im Oberdeutschen in einigen Gegenden das Sarg, da es denn im
Plural auch die Särger hat. Frisch leitet es auf eine seltsame Art von dem
Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - ab, da ihm doch
die weitere eigentliche Bedeutung eines Kastens oder Behältnisses nicht
unbekannt war. Zu derselben gehöret auch das Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , ein Gefäß, das Lat. Sarracum, ein
Lastwagen, und Seria, ein Faß, so wie das Franz. Cercueil, ehedem Sarcueil, ein
Sarg, von einem veralteten Lat. sarculus, sarcus, abzustammen scheinet. Siehet
man das s als einen müßigen Zischlaut an, wie es denn solches oft ist, so
gehören auch Arca und Arche, Orcus u. s. f. dahin.
S. auch Zarge, und 1 Sorge.
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1281-1282]