Der Sand
, [
1271-1272] des -es, plur. car. ein
Collectivum, eine glasartige Erde zu bezeichnen, welche aus sehr kleinen
Körpern ohne allen Zusammenhang bestehet, und aus zerriebenen Kieseln
entstanden zu seyn scheinet. Feiner, grober Sand, Streusand, Treibsand,
Flugsand, Uhrsand, Flußsand, Goldsand u. s. f. Sand graben. Sand streuen.
Jemanden Sand in die Augen streuen; eine von den ehemahligen Ringern und
Klopffechtern entlehnte Figur, ihn durch Täuschung hindern, eine Sache genau
einzusehen, ihm Staub in die Augen streuen, siehe Staub. So viel wie Sand am
Meer, eine große Menge zu bezeichnen, ist eine Morgenländische Art der
Vergleichung, welche in der Deutschen Bibel mehrmahls vorkommt. Grobkörniger
Sand ist unter dem Nahmen Gries, Grant, Kies u. s. f. bekannt. Anm. Schon seit
Ottfrieds Zeiten Sant, im Nieders. Schwed. und Engl. gleichfalls Sand. Die
rauschende Menge der kleinen Theilchen dieser Erdart ist ohne Zweifel der Grund
ihrer Benennung, welche alsdann zu dem Geschlechte des Zeitwortes senden, und
mit einem andern Endlaute, auch zu sam und dem alten samen gehören würde, von
welchem auch die Griechische Benennung -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - abstammet. Das Lat. Arena gehöret auf ähnliche Art zu unsern
rinnen, weil das a im Lat. und Griech. oft ein müßiger Vorschlag ist. Die
ältern Lateiner sagten dafür Asena, welches unserm Sand näher kommt.