Salben
, [
1255-1256] verb. reg. act. 1) * Im
weitesten Verstande, mit einem schlüpfrigen flüssigen Körper bestreichen oder
beschmieren; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung. Ehedem gebrauchte man
es theils für mit Farben bestreichen, wovon Frisch ein Beyspiel aus dem
Altensteig anführet, theils auch für beschmieren, mit einem fettigen
schmierigen Körper besudeln, in welcher Bedeutung es noch im Niedersächsischen
üblich ist. Mit dem Essen herum salben, sudeln, sich zusalben, besalben,
beschmieren, besudeln, da denn auch Salberey Sudeley ist. Im Hochdeutschen
gebraucht man es nur noch, 2) in engerer Bedeutung, mit wohlriechenden Öhlen
oder Salben bestreichen. Einen Stein salben, 1 Mos. 31, 13. Einen todten
Leichnam salben, wofür wir jetzt balsamiren gebrauchen. Am häufigsten mit dem
Salhöhle, dem symbolischen Zeichen der priesterlichen und königlichen Würde,
bestreichen. Jemanden zum Priester, zum Könige salben; ein sehr alter Gebrauch,
der sich in die ersten Zeiten der wahren Geschichte verlieret, und noch
beobachtet wird, daher man regierende Herren, besonders königlichen Standes, in
der edlen Schreibart auch gesalbte Häupter, Gesalbte, Gesalbte Gottes zu nennen
pflegt. Daher das Salben und die Salbung. So fern in dem alten Testament mit
der Salbung oft auch die Mittheilung übernatürlicher Gaben des Geistes
verbunden war, ist, die Salbung bey einem theologischen Schriftsteller oft auch
Inbrunst, hoher Grad der Einsicht und der eigenen Rührung. Mit vieler Salbung
berhen, predigen. Anm. Schon im Isidor salben, wo auch das Hauptwort Salbunga
und das veraltete Abstractum Salbidhu vorkommen, Nieders. salven, Schwed.
salva. Der Grund der Benennung liegt in der Schlüpfrigkeit, daher auch das Lat.
Saliva, Speichel, mit diesem Worte in dessen ersten weitesten Bedeutung
verwandt ist. (
S. Sahl.) Wenn man das f als einen oft zufälligen
Zischlaut betrachtet, so gehöret auch das Griech. -
hier nichtlateinischer
Text, siehe Image - , salben, mit hierher.