Der Salbader
, [
1253-1254] des -s, plur. ut nom. sing. 1)
Ein alltäglicher Schwätzer, welcher andern mit unerheblichen Erzählungen lästig
wird. 2) Ein Qucaksalber; wohl eigentlich ein unreinlicher Bader, der seine
Kranken mit Salben curiret. Daher die Quacksalberey, plur. die -en, so wohl
langweiliges ekelhaftes Geschwätz als auch Quacksalberey; langweilig schwatzen;
ingleichen quacksalbern. Anm. Beyde Bedeutungen sind gewisser Maßen sehr von
einander unterschieden und doch, sind sie üblich. Das Wort selbst ist seiner
ersten Hälfte nach noch dunkel, wie die meisten unter dem großen Haufen
üblichen verächtlichen Benennungen, weil sie oft von unbekannten individuellen
Umständen hergekommen sind; den Frischens Ableitung von einem schwatzhaften
Vader, der zu Jena an der Sahle gewohnet, siehet einem Scherze sehr ähnlich.
Die erste Sylbe kann aus Salbe zusammen gezogen seyn, sie kann aber auch von
dem Ober- und Niederdeutschen, sal, schmutzig, unreinlich, abstammen.
[
1255-1256]