Rutschen
, [
1223-1224] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort seyn bekommt aber nur in der niedrigen Sprechart üblich ist. 1) Für
gleiten, in allen Fällen wo dieses Statt findet. Das Holz von einem Berge
hinunter rutschen lassen. Daher man denn auch eine solche Anstalt, wo man das
auf einem Berge gefällte Holz hinunter gleiten läßt, so wohl eine Riese, als
auch eine Rutsche, eine Holzrutsche, Holzglitsche zu nennen pflegt. So auch in
den Zusammensetzungen. Mit dem Fuße ausrutschen, ausgleiten. Abrutschen,
abgleiten. Figürlich sagt man im gemeinen Leben, eine Sache wolle nicht
rutschen, wenn sie nicht den erwünschten Fortgang hat. 2) In engerer Bedeutung,
auf dem Hintern fortgleiten, sich sitzend oder auf dem Hintern fortbewegen. Die
Hunde rutschen auf den Hintern, welches man auch reiten nennet. Bey den Jägern
rutschet der Hase zu Holze, wenn er langsam und gleichsam auf den Hinterläuften
gleitend zu Holze gehet. So auch das Rutschen. Anm. Nieders. rutsken. Es ist
vermöge der Endsylbe -schen das Intensivum von reiten, so fern es sich
fortbewegen überhaupt bedeutet, und ahmet den Klang dieser Bewegung genau nach.
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1225-1226]