Die Rüster
, [
1219-1220] plur. die -n. 1) Eine in
vielen Gegenden übliche Benennung des gemeinen Ulmbaumes, Ulmus campestris L.
wo der Nahme in manchen Gegenden auch Rüstbaum, Rüst, Rüsche, Rüschbaum,
Rüßbaum u. s. f. lautet, obgleich einige Schriftsteller behaupten, daß die
Rüster eigentlich eine Ulme mit scharfen Blättern und rothem Holze sey. 2) Die
Lehne oder der Leinbaum, eine Art des Ahornes, Acer Platanoides L wird in
einigen Gegenden gleichfalls Rüster genannt; so wie 3) der Spindelbaum,
Evonymus Europaeus L. bey einigen kleine Rüster oder Kleinrüster. Anm. Die
Sylbe -er ist die Ableitungssylbe. Die erste Sylbe scheinet, wie schon Frisch
vermuthet, zu dem Zeitworte riesen zu gehören, und den schnellen, starken und
geraden Wachsthum dieser Gewächse zu bezeichnen, besonders des Ulmbaumes. Im
Böhmischen ist rüsti gleichfalls wachsen.
S. Riese, Rieseln, Rist und Reisen.