1. Die Rüste
, [
1219-1220] plur. car. ein nur noch in
einigen gemeinen Sprecharten ohne Artikel übliches Wort, den Untergang der
Sonne zu bezeichnen. Die Sonne geht zu Rüste, gehet unter.
Muß doch zu Rüste gehen, So oft es Abend wird, der schöne
Himmelsschild, Opitz. So gehst du schon früh zu Rüste,
Du angenehmes Sonnenkind? Günth. in einem Leichengedichte, wo
es figürlich für Ruhe stehet. So fern es von der Sonne gebraucht wird, stammet
es ohne Zweifel von dem ehemahligen Zeitworte riesen her, welches noch im
Niedersächsischen gangbar ist, und unter andern auch untergehen, sinken, fallen
bedeutet. Wenn die Sonne noch steiget, und nicht rieset, im Nieders. wenn es
noch Vormittag ist. (
S. Riese und Rieseln.) Indessen kann es auch zunächst zu
Rast, Ruhe, gehören, welches letztere zuweilen auch ein s annimmt, (
S. Ruhe.) Auch von dem Untergange der Sonne ist Rast
nicht selten,
S. 2 Rast.