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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Runse | | Runzelig

Die Runzel

, [1215-1216] plur. die -n, Diminut. das Runzelchen, Oberd. Runzelein, eine fehlerhafte oder irreguläre Falte in einem biegsamen Körper. Runzeln in einem Zeuge machen. Der Zeug, das Papier hat Runzeln. Die Runzeln ausbügeln, ausplätten. Besonders in so fern sie durch Austrocknung entstehen. Ein Apfel bekommt Runzeln, wenn es austrocknet. Am häufigsten von den Falten der Haut. Run- zeln haben, bekommen. Runzeln im Gesichte, auf der Hand. Der Greis von Tejos, auf dessen heitern Stirn das Alter sparsame Runzeln gestreut.
Mich empfängt die tröstende Freundschaft Und lächelt jegliche Runzel hinweg, Giseke.
Anm. bey dem Notker Runzu, im Ital. mit dem Gaumenlaute Grinza, Franz. Fronce. Es stammet mit dem folgenden Zeitworte, vermittelst der intensiven und zugleich verkleinernden Endung -seln, -zeln, von rinnen, runen her, so fern es eine Bewegung in die Krümme, in die Länge und in die Tiefe bezeichnet. Mit andern Endlauten heißt eine solche Runzel im Nieders. Krückel, Krünkel, im Schwed. Rynka, Skrynka, im Engl. Wrinkle, in einigen Oberd. Gegenden noch Rumpf, ( S. Schrumpfen und Rümpfen,) im Niedersächs. Rimpel und Schrumpel, Engl. Rumple, im Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , (im Franz. ist rider runzeln,) im Lat. Ruga, im Isländ. Rauga, Rucka, im Wallis. Rhych, Rhygot; welche alle von ähnlichen Zeitwörtern der Bewegung abstammen. [1215-1216]
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