Die Runge
, [
1213-1214] plur. die -n, ein Wort,
welches eigentlich ein dickes, kurzes, körperliches Ding bedeutet, aber nur
noch in einigen Fällen üblich ist. 1) In einigen Gegenden werden die starken
eisernen Bolzen Rungen genannt, und im Niedersächsischen führen die
Spitzbolzen, welche an dem spitzigen Ende gemeiniglich eingehaket werden,
diesen Nahmen. Am üblichsten ist es, 2) in der Landwirthschaft, wo das starke
kurze Holz an einem Leiterwagen, welches unten in der Achse oder in einer
eigenen Rungschale steckt, und woran sich die Wagenleiter lehnet, die Runge,
und zum Unterschiede von der vorigen Bedeutung, die Wagenrunge heißt. In
einigen Hoch- und Oberdeutschen Gegenden nennt man sie die Leiste, die
Stammleiste, in Österreich die Kupf. Anm. Im Nieders. gleichfalls Runge. Nicht
von ringen, obluctari, wie Frisch will, sondern mit dem herrschenden Begriffe
der Ausdehnung in die Länge und Dicke. Bey dem Ulphilas ist Hrugg (sprich
Hrung, wie das -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - der
Griechen,) ein Stab. (
S. Runks und Runkelrübe.) Ohne n, dem gewöhnlichen
Begleiter der Gaumenlaute, gehören auch Riegel, Prügel u. a. m. zur
Verwandtschaft. [
1215-1216]