2. Der Rost
, [
1167-1168] des -es, plur. die Röste, ein
nur noch in wenig Fällen übliches Wort, welches den Begriff der Höhlung, des
hohlen, sich in die Länge erstreckenden Raumes zu haben scheinet. Nach dem
Frisch war der Rost vor Alters ein Wassergebäude in einem Flusse, das Wasser
einen andern Gang zu leiten, in welchem Verstande auch das mittlere Lat. Rosta
bey dem Du Fresne vorkommt. Im Bergbaue scheinet es noch in ähnlicher Bedeutung
üblich zu seyn. Nach Minerophili Bergwerks-Lexicon heißt einen Rost treiben,
einen Stollen treiben, der 5 oder 6 Lachter einkommt, oder tiefer als auf 15
oder 18 Lachter; aus welcher unvollständigen Erklärung doch nicht zu ersehen
ist, worauf es hier eigentlich ankommt. Indessen ist die Bedeutung eines
Canales u. s. f. dem Worte völlig angemessen, welches es als ein Abkömmling von
dem noch im Oberdeutschen üblichen Rieß, ein Fluß, riesen, fließen, u. s. f.
gar wohl leidet.
S. Riese, Rieseln, Reuse und 5 Rost.