Das Rondel
, [
1155-1156] des -es, plur. die -e, aus dem
alten Französ. Rondel, ein rundes Ding. So wurden die runden Schilde oder
Tartschen, wie aus dem Frisch erhellet, ehedem auch Rondele oder Rundele,
ingleichen Rondatschen genannt, letzteres von dem Ital. Rondazza. Am üblichsten
ist es noch von einem starken, runden Thurme, welcher in der ehemahligen
Befestigungskunst statt einer Bastey dienete; ingleichen von andern Arten
runder Außenwerke. Auch eine Ründung, welche von mehrern in die Ründe gebaueten
Häusern eingeschlossen wird, ist noch hin und wieder unter diesem Nahmen
bekannt. Im gemeinen Leben auch Rundel. Gemeiniglich leitet man es unmittelbar
von unserm rund ab; allein der Stand des Tones auf der Endsylbe zeiget, daß es
zunächst aus einer fremden Sprache entlehnet worden, obgleich das Französ.
Rondel von rond, rund, abstammet.