Die Rippe
, [
1127-1128] plur. die -n, Dimin. das
Rippchen, Oberd. Ripplein. 1) In der engsten und gewöhnlichsten Bedeutung, die
bogenförmigen Seitenknochen an den menschlichen und thierischen Körpern, welche
die Seitentheile der Brust bilden. Die obern Rippen, die untern; die langen
Rippen, die kurzen. Die falsche Rippe, bey den Fleischern, ein Stück Fleisch,
welches zwischen zwey Rippen an der Vorderbrust eines Kindes ausgehauen wird.
2) In weiterer zum Theil figürlicher Bedeutung werden in manchen Fällen sich in
die Länge erstreckende rundliche Körper, besonders wenn sie zugleich
bogenförmig sind, Rippen genannt. Die Rippen an einem Blatte, sind die geraden
Fortsätze des Stängels in dem Blatte, welche sich in viele erhabene Adern
zertheilen und die Festigkeit des Blattes ausmachen. An den krummen
Schleusenthüren werden die wagerechten Hölzer, und an den Schiffen die krummen
Hölzer, woran die Seitenbreter befestiget werden, Rippen genannt. Das Seil- und
Bindwerk, womit man die Feuerkugeln einzuschnüren pflegt, heißt gleichfalls die
Rippen, und an dem Treibehute in den Schmelzhütten sind die Rippen eiserne
Schienen, welche die Bleche des Treibhutes zusammen halten, und so in andern
Fällen mehr. Anm. In der ersten und engern Bedeutung schon bey dem Raban Maurus
Ribbi, im Nieders. Ribbe, im Engl. Rib, im Schwed. und Isländ. Ref, bey den
Krainerischen Wenden Rebru. Viele Hochdeutsche schreiben und sprechen es mit
den Niedersachsen Ribbe, woraus denn noch weichere Mundarten gar Riebe machen.
Allein die unverderbte Aussprache ist für das pp. Dieser verdoppelte harte
Selbstlaut ist zugleich das Zeichen eines Intensivi, dessen Stammwort Reif,
Rebe, Reff u. s. f. sind, welche theils eine Ausdehnung in die Länge, theils
auch in die Ründe und Krümme bedeuten,
S. diese Wörter.