Die Rinde
, [
1117-1118] plur. die -n, Dimin. das
Rindchen, Oberd. Rindlein, der harte äußere Theil, welcher ein anderes Ding
umgibt, und welcher auch eine Kruste genannt wird, obgleich dieses eigentlich
die härteste Art der Rinden bezeichnet. Die Wunde bekommt eine Rinde, wenn der
Eiter oder das Blut darauf erhartet oder trocknet, welche Rinde auch der Ruf
und bey Ausschlägen im gemeinen Leben auch der Schorf genannt wird. Die Rinde
eines Baumes, die Baumrinde, die äußerste harte Decke des Holzes, Nieders.
Borke, dagegen die Pflanzen nicht so wohl Rinden als vielmehr biegsame, weiche
Häute haben. Die Rinde abschälen. Birkenrinde, Eichenrinde, Lohrinde u. s. f.
Die Rinde am Brote, oder des Brotes, die Brotrinde, im gemeinen Leben die
Kruste, im Oberdeutschen der Ranft. Eine Rinde Brot, ein Rindchen Brot essen.
Der Käse hat eine harte Rinde. In heißen Sommertagen bekommt der Gassenkoth
eine feste Rinde. Anm. Schon bey dem Ottfried und Willeram Rinto im Nieders.
Rinde und Rinne, im Angels. und engl. Rind. Frisch leitet es von rund und Ring
her, weil die Rinde als ein breiter Ring um den Baum gehe. Allein das ist kein
Unterscheidungsmerkmahl der Rinde, weil sie auch auf ganz ebenen und flachen
Dingen Statt findet, wohl aber die Härte und Festigkeit, daher man dieses Wort
als Eines Geschlechtes mit rauh, Raude, Rost, Rand, Ruf, u. s. f. halten muß
welche alle nur im Endlaute verschieden sind. Mit vorgesetztem entstehet daraus
Grind. Siehe auch Ruf.