Das Richtscheit
, [
1105-1106] des -es, plur. die -e, 1) Ein
Scheit. d. i. langes dünnes Holz, die richtige, d. i. gerade Beschaffenheit
eines Körpers damit zu erforschen, ingleichen gerade Linien damit zu ziehen;
Nieders. Richtholt. Solche Richtscheite haben die Mauerer und Zimmerleute. ein
kleineres Werkzeug dieser Art, dessen man sich auf Papiere bedienet, ist unter
dem Nahmen eines Lineales am bekanntesten. 2) An der Drehlade der Zinngießer
ist es eine ausgehöhlte Stange, worauf der Arm ruhet, demselben vermittelst
derselben die gehörige Richtung zu geben. Ein ähnliches senkrechtes Eisen an
dem Drehstuhle der Uhrmacher, welches hoch und niedrig gestellet werden kann,
und im Drehen den Grabstichel trägt, wird gleichfalls das Richtscheit genannt.