Die Reuse
, [
1093-1094] plur. die -n. 1) Im weitesten
Verstande, ein von Ruthen geflochtener Korb, welcher in Österreich eine Reische
genannt wird. Im Hochdeutschen gebraucht man es nur, 2) in engerer Bedeutung,
von einem geflochtenen Korbe mit einem engen Halse, Fische da rein zu fangen,
welcher zum Unterschiede auch die Fischreuse genannt wird. (
S. Fachreuse, Senkreuse, Legereuse, Garnreuse, Krebsreuse u.
s. f.) In einigen Gegenden nennt man eine solche Reuse auch eine
Stromkorb, und im Dithmarsischen Puckel. Anm. Im Nieders. Rüse, im Schwed.
Ryssja, im Franz. Ruche im Holländ. Ruysche, welches aber auch einen
Bienenstock bedeutet, so wie das in einigen Oberdeutschen Gegenden übliche
Reusche, das Franz. Ruche, das Finnländ. Rysae, das mittlere Lat. Eroisa,
Eroisum. Man leitet es gemeiniglich von Reis her, woraus ein solcher Korb
geflochten wird. Allein es scheinet überhaupt den Begriff des hohlen Raumes zu
haben, und mit dem Lat. Riscus, ein Schrank, Koffer, Bienenstock, dem Nieders.
Kroos, Kraus, ein Krug, u. s. f. Eines Geschlechtes zu seyn.