2. Der Rekel
, [
1081-1082] des -s, plur. ut nom. sing.
ein nur in den niedrigen Sprecharten übliches Wort, welches neben dem Begriff
der Größe zugleich den Begriff der Plumpheit, Grobheit und Verächtlichkeit hat.
1) Ein großer Hund, im verächtlichen Verstande. Ein Bauerrekel, ein solcher
Bauerhund. Es ist ein Rekel von einem Hunde. 2) Ein großer, grober,
ungeschickter Mensch, im verächtlichsten Verstande und nur in den niedrigsten
Sprecharten, wo auch die Wörter sich rekeln, sich auf eine äußerst ungesittete
Art ausdehnen, auflegen, Rekeley grobes ungesittetes Betragen, rekelhaft einem
Rekel ähnlich u. s. f. bedeuten. Anm. Im Schwed. in der letzten Bedeutung
gleichfalls Räkel. Die Sylbe -el ist die Ableitungssylbe, welche hier ein Ding,
ein Subject, in andern Wörtern aber ein Werkzeug bedeutet. Die erste Sylbe Rek
gehöret zu dem alten Reck, Riese, recken, sich dehnen. Im Franz. ist Raccaille
niedriger Pöbel im verächtlichsten Verstande. In der ersten Bedeutung eines
großen Hundes kann es auch ein und eben dasselbe Wort mit 2 Racker, ein Hund im
verächtlichen Verstande, seyn,
S. dasselbe.