Der Reitel
, [
1071-1072] des -s, plur. ut nom. sing.
ein nur in einigen Gegenden übliches Wort, einen kurzen starken Stock, eine
Knüttel, Prügel zu bezeichnen, dergleichen z. B. derjenige ist, mit welchem die
Stricke um einen Ballen Waare zusammen gezogen werden, der daher in einigen
Gegenden auch der Packreitel, das Ratelscheit heißt, Nieders. Wreil. In einigen
Oberdeutschen Gegenden werden die jungen gerade aufgeschossenen Bäume
gleichfalls Reitel genannt, da denn diejenigen jungen Bäume, welche man auf den
Gehauen zur Fortpflanzung stehen läßt, so wohl Bannreitel als Laßreißer heißen.
Es ist mit Reis, dem Lat. Radius, und andern dieser Art Eines Geschlechtes,
indem der Begriff der Ausdehnung in die Länge hier der herrschende ist. Das
Stammwort ist reisen, in andern Mundarten reiten, so fern es sich in die Länge
erstrecken bedeutet.
S. auch 1 Reiter. [
1071-1072]