Die Reinigkeit
, [
1059-1060] plur. inus. der Zustand eines
Dinges, da es rein ist, in allen Bedeutungen des Beywortes. Die Reinigkeit der
Hände, Ps. 18, 21. Die leibliche Reinigkeit, Ebr. 9, 13. Die Reinigkeit eines
Zimmers, eines Gefäßes, der Sprache, der Schreibart, der Stimme u. s. f. Die
Reinigkeit lieben. Die jungfräuliche Reinigkeit, die Keuschheit. Die Reinigkeit
der Lehre, der Gedanken, des Herzens u. s. f. Die Reinigkeit einer Absicht, die
Abwesenheit aller fremden und unrichtigen Nebenabsichten, die Lauterkeit. Anm.
Es ist nach der Analogie vor Frömmigkeit, Süßigkeit, Mattigkeit, Gerechtigkeit
und vielen andern vermittelst der Ableitungssylbe -ig, von rein gebildet.
S. -Keit. Das von einigen dafür versuchte Reinheit hat
zwar, grammatisch betrachtet, nichts wider sich, aber doch den Mangel des
Gebrauchs. Mit andern Ableitungssylben, welche aber so wie -keit gleichfalls
Abstracta bilden, kommen statt dieses Wortes bey dem Kero und Ottfried die
veralteten Hreinij, Reini, und bey dem letztern Reinida und Reinido vor.