Reichlich
, [
1039-1040] -er, -ste, adj. et adv.
welches vermittelst der Ableitungssylbe -lich von dem Beyworte reich gebildet
worden, aber nur in dessen weitern Bedeutung der Menge üblich ist. 1) Als ein
Beywort, dem was reich, d. i. in genugsamer Menge ist, ähnlich. Ein reichliches
Geschenk, ein reichliches Almosen; wo es eigentlich etwas weniger sagt, als das
Beywort reich. Noch häufiger, 2) als ein Nebenwort allein, auf eine vollkommen
hinlängliche Art, der Zahl und Menge nach; wo es für das in dieser Bedeutung
ungewöhnliche Nebenwort reich gebraucht wird. Jemanden reichlich beschenken.
Ich habe dir reichlich gegeben. Gott wirds reichlich vergelten. Es ist
reichlich ein Jahr, d. i. vollkommen, völlig. Jemanden seinen Beyfall reichlich
zuklatschen. Sie hatten ein wenig zu reichlich getrunken. Anm. Im Osnabrück,
riekelt, in andern Nieders. Gegenden rive. In den Monseeischen Glosse ist
reihlih prächtig. Das ungewöhnliche Hauptwort Reichlichkeit wurde ehedem für
Reichthum gebraucht.