Das Regiment
, [
1025-1026] des -es, plur. die -er, aus
dem Latein. Regimen, ein ehedem für Regierung sehr gangbares und noch nicht
ganz veraltetes Wort. 1. Als ein Abstractum und ohne Plural. 1) Im weitesten
Verstande, von der Bestimmung der Veränderung anderer Dinge; wo es im
Hochdeutschen nur noch im gemeinen Leben gebraucht wird, obgleich noch in der
Deutschen Bibel des Regiments Gottes für dessen Regierung gedacht wird. 2) In
engerer Bedeutung, die Bestimmung des freyen Verhaltens anderer durch damit
verknüpfte Bewegungsgründe und Strafübel; auch nur im gemeinen Leben. Unter
jemandes Regimente stehen, unter dessen Herrschaft, Gewalt. Gut Regiment
halten, gute Ordnung. Das Weiber-Regiment, deren Herrschaft. 3) In noch engerer
Bedeutung, die Handhabung der höchsten Gewalt in einem Staate; eine im
Hochdeutschen in der anständigen und edlen Sprechart gleichfalls veraltetet
Bedeutung, welche aber noch in der Deutschen Bibel vorkommt. Das Regiment kam
auf Antiochum, 2 Mos. 4, 7. Nach dem Regimente streben, nach der Regierung. Das
Regiment führen, regieren. 4) In der engsten gleichfalls veralteten Bedeutung,
wurde die Lebensordnung, die Diät, bey den Ärzten ehedem sehr häufig das
Regiment, Lat. Regimen, genannt. 2. Ein zur Regierung eines Landes
niedergesetztes Collegium, für Regierung; eine gleichfalls veraltete Bedeutung,
in welcher ehedem auch das Wort Regiments-Rath üblich war. Kaiser Maximilian
errichtete 1500 ein Reichs-Regiment, welches aus sechs Churfürsten und zwölf
Fürsten bestand, aber unter Kaiser Carln V. wieder einging. 3. Im Kriegswesen
ist das Regiment eine in mehrere Battallions, Compagnien oder Schwadronen
getheilte und der Anführung eines Obersten anvertraute Schar Soldaten, wo es
zunächst aus dem Französischen Regiment entlehnt ist. Ein Regiment zu Fuß, zu
Pferde. Die Regimenter vollzählig machen. Ein Regiment aufrichten, abdanken.
Ein Regiment bekommen, demselben als Oberster vorgesetzt werden. Daher der
Regiments-Auditeur; Regiments-Feldscherer; das Regiments-Gericht; die
Regiments-Leine, womit der Regiments-Quartiermeister das Lager für ein Regiment
absteckt, zum Unterschiede von einer Compagnie-Leine; der Regiments-Stab, der
Stab eines Regimentes, d. i. die vornehmsten Officiers bey demselben (
S. Stab); das Regiments-Stück, eine kleine Kanone,
welche 28 Caliber lang ist und drey Pfund Eisen schießet, dergleichen die
Regimenter auf ihrem Marsche bey sich führen, ein Feldstück, zum Unterschiede
von den Batterie-Stücken; der Regiments-Tambour, Regiments-Profoß u. s. f.