Das Regal
, [
1019-1020] des -es, plur. die -e. 1) In
den Orgeln, ein Register, welches die Menschenstimme nachahmet, und daher auch
Menschenstimme genannt wird. Grob-Regal, welches acht Fuß Ton hat;
Jungfern-Regal; Apfel-Regal; Knöpfchen-Regal. Franz. Regale. Eben daselbst
führet auch ein Schnarrwerk, welches aus messingenen oder hölzernen Pfeifen
bestehet, mit zwey Blasebälgen versehen ist, und eine Art Positive oder kleiner
Orgeln ausmacht, gleichfalls den Nahmen eines Regales. Wenn es hier nicht auch
eigentlich das vorige Wort ist, indem dieses Register eines der vornehmsten in
einer Orgel ist, so scheint es mit der folgenden Bedeutung aus Einer Quelle
herzustammen, man müßte denn erweisen können, daß es von dem alten rahhon,
sprechen, in der Monseeischen Glosse rechen, herstamme, (
S. Rechnen.) 2) Im gemeinen Leben pflegt man ein
Bücherbret, ein Repositorium, oder ein jedes anders mit Fächern versehenes
ähnliches Gestell, Waaren und Geräth darin aufzustellen, ein Regal zu nennen.
Daher das Bücher-Regal, Küchen-Regal, Waaren-Regal u. s. f. Aus der
Lateinischen Gestalt dieses Wortes wird wahrscheinlich, daß es von irgend einem
Lateinischen Worte der mittlern Zeiten entlehnet worden, welches sich bisher
noch nicht hat wollen finden lassen, aber wiederum aus den gemeinen
Landesprachen gebildet, und mit unserm Reihe, Nieders. Riege, im mittlern Lat.
Rega, verwandt zu seyn scheinet. Im Nieders. wird ein solches Regal ein Rak
genannt, Holländ. Rak.