Die Räude
, [
973-974] plur. doch nur von mehrern
Arten, die -n, eine Krankheit der Haut, da sie von den scharfen darunter
verborgenen Feuchtigkeiten durchfressen und rauch wird, und auf den
durchfressenen Stellen eine Raude oder rauhe Rinde bekommt; die Krätze, in
einigen Fällen auch der Grind, in den gemeinen Sprecharten die Schäbe oder
Schabe, Lat. Scabies. Die Räude haben. Man gebraucht es von dieser Krankheit so
wohl bey Menschen als Thieren. Aber auch die Bäume bekommen die Räude, wenn die
Rinde rauh wird und abspringt, und der ganze Baum erstirbt. Bey den
Blumenfreunden ist die Raude oder Räude auch eine Krankheit an den Nelken,
welche in einem um sich fressenden Flecken an den Blumenblättern bestehet, und
von dem Roste noch unterschieden wird. Anm. In Oberschwaben der Rauden. Es ist
ein und eben dasselbe Wort mit dem vorigen, und wird von vielen auch Raude
geschrieben und gesprochen, obgleich im Hochdeutschen Räude üblich ist. Es
druckt entweder auch die Raude oder raude Rinde aus, welche aus dieser
Krankheit entstehet, daher sie in einigen Fällen auch der Grind genannt wird,
oder auch das damit verbundene Rauhen oder Reiben, daher sie auch die Krätze
und Schäbe heißt. Um eben deßwillen wird diese Krankheit auch im Holländ. die
Rappe, im Angels, Hreosia, genannt. Im Tatian ist Ruf der Aussatz, und bey dem
Notker Ruda ein Geschwür.