Rauch
, [
965-966] -er, -este, adj. et adv. mit
Wolle, Federn oder Haaren bewachsen, im Gegensatze des glatt. Ein raucher Bart.
Ein raucher Muff, ein raucher Pelz. Esau war ganz rauch, wie ein Fell, 1 Mos.
25, 25. Seine Hände waren rauch wie Esaus Hände, 27, 23. Das Rauche heraus
kehren, figürlich, Ernst gebrauchen, Ernst zeigen; eine vermuthlich von der
ehemahligen ältesten Art, sich in Felle zu kleiden, hergenommene Figur; wenn es
hier nicht vielmehr das Wort rauh ist. Rauches Futter, in der Landwirthschaft,
besser rauhes, (
S. Rauh). Im Forstwesen pflegt man auch figürlich alles
stehende, mit seinem Laube und Blättern noch versehene Holz, rauches Holz, oder
Rauchholz zu nennen. Anm. Bey dem Willeram roich, bey dem Kero ruh, bey dem
Ulphilas rih, im Angels. rih und ruh, im Nieders. und Dän. rug. Im Wallis. ist
daher Rhwg die Wolle, und im Isländ. Ruu das Haupthaar. Rauh und rauch sind
freylich ein und eben dasselbe Wort, und nur in der stärkern oder gelindern
Aussprache des Hauches verschieden; indessen unterscheidet man sie im
Hochdeutschen doch sehr genau, und gebraucht rauh im allgemeinen Verstande,
rauch aber nur von dem, was haarig oder wollig ist. In den Mundarten werden
hingegen beyde sehr häufig verwechselt. Die Baiern sprechen für rauh beständig
rauch, und einige Niedersächsische Gegenden ruug. Andere Oberdeutsche Provinzen
haben nur allein das rauh, und im Osnabrückischen und andern Niederdeutschen
Gegenden gebraucht man ruw so wohl für rauch als auch für rauh.
S. auch Rauh.