Der Ratz
, [
959-960] des -es, plur. die -e, ein
Nahme, welcher in den gemeinen Sprecharten verschiedenen Nagethieren beygeleget
wird. 1) Dem Murmelthiere, welches in einigen Gegenden der Bergratz, Alpenratz
genannt wird, und bey einigen auch im weiblichen Geschlechte die Ratze heißt.
2) Der Haselmaus, besonders der eßbaren Art derselben, welche im Oberdeutschen
die Bilchmaus genannt wird, und bey den ältern Römern Glis hieß. Von diesem
Thiere, welches seines langen Winterschlafes wegen eben so bekannt, als das
Murmelthier, und daher bey einigen auch der Siebenschläfer heißt, stammet
unstreitig die im gemeinen Leben übliche R. A. her, wie ein Ratz schlafen, d.
i. sehr viel und fest schlafen, daher man auch einen solchen Menschen einen
Schlafratz zu nennen pflegt, so wie die Römer Glire somnolentiorem nannten. In
der Monseeischen Glosse wird Glis durch Crioz übersetzt, welches auch dieses
Ratz mit vorgesetztem Gaumenlaute ist. 3) Dem Iltisse, welcher besonders in
Meißen und Obersachsen unter dem Nahmen des Ratzes bekannt ist. 4) Einer großen
Art Hausmäuse, im Oberdeutschen,
S. das folgende.