Der Ranken
, [
931-932] des -s, plur. ut nom. sing.
bey einigen auch die Ranke, plur. die -n. 1) Schnurförmige Bänder an manchen
Pflanzen, welche sich gemeiniglich in Schraubengängen winden, und sich um
andere Körper schlingen. Dergleichen Ranken finden sich an dem Weinstocke, dem
Hopfen, den Bohnen, Erbsen, dem Epheu u. s. f. Auch die ähnlichen
schnurförmigen, langen und dünnen Stängel mancher Gewächse, z. B. des Hopfens,
der Erbsen, der Bohnen u. s. f. bekommen um dieser Ursache willen den Nahmen
der Ranken. Hopfenranken, Erbsenranken u. s. f. 2) Ein langer, dünner, junger
Zweig; eine nur in einigen Fällen übliche Bedeutung. 2 Kön. 4, 39 werden die
Reben auf eine im Hochdeutschen ungewöhnliche Art Ranken genannt; und fand
wilde Ranken, und las davon Colochynten, wilde Weinreben. Doch pflegt man in
dem Weinbaue einiger Gegenden noch die im vorigen Jahre verkürzten Reben an dem
Weinflocke Ranken zu nennen; in andern Gegenden heißen sie Knoten, Schenkel und
Stürzel. Anm. Im Nieders. gleichfalls Ranke. In der ersten Bedeutung ist der
Begriff der schlängelnden Bewegung, in der zweyten aber der Länge und Dünne der
herrschende. Das Engl. Branch und Franz. Branche, ein Zweig, stammen
gleichfalls daher, und haben nur den Blaselaut angenommen. Siehe das vorige und
folgende.