Rammen
, [
925-926] verb. reg. act. welches
eigentlich stoßen bedeutet, aber nur noch von dem senkrechten Stoßen oder
Schlagen vermittelst eines schweren Klotzes gebraucht wird. Pfähle in die Erde
rammen. Die Erde fest rammen, stoßen oder schlagen. Daher das Rammen.
S. auch Einrammen und Verrammen. Anm. Im Nieders.
gleichfalls rammen, im engl. to ram, im gemeinen Leben auch rammeln. Das
Holländ. rammen wird auch für rammeln, begatte, gebraucht. Es druckt zunächst
das mit dem Stoßen verbundene Getöse aus. Wegen dieser stößigen Eigenschaft
heißt der Mann der Ziegen und Schafe so wohl Bock, (siehe Pochen,) als Ramm und
Rammbock, obgleich auch damit auf den wollüstigen Trieb dieses Thieres zur
Begartung gesehen werden kann, von rammeln, begatten. Das Lat. Aries leidet
eine ähnliche Ableitung, indem es mit unserm alten hirten, stoßen, arietare, (
S. Hirsch,) von einem gemeinschaftlichen Stamme
herkommt. Da nun eine horizontale Ramme oder ein Mauerbrecher um eben dieses
Stoßens willen, wozu er bestimmt war, bey den Römern gleichfalls Aries hieß, so
ist daraus die Fabel entstanden, daß die Arietes, oder Mauerbrecher, vorn mit
eisernen Widderköpfen versehen gewesen. Gerade als wenn unsere Rammen deßwegen,
weil sie Rammen heißen, die Figur eines Ramms- oder Widderkopfes haben müßten.
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927-928]