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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Raffel | | * Das Raffgut

Raffen

, [917-918] verb. reg. act. eilfertig und folglich ohne Ordnung mit den Fingern zu sich reißen. Alles auf einen Haufen zusammen raffen. Seine Sachen zusammen raffen, eilfertig und ohne Ordnung. Alles zu sich oder an sich raffen, auch figürlich, sich dessen eilfertig und mit einer Art von Gewaltthätigkeit bemächtigen. Zusammen geraffte Beweisstellen, ohne Wahl und Ordnung zusammen getragene. Der Tod raffet zu sich alle Heiden, Habac. 3, 5. ( S. auch Aufraffen, Einraffen, Wegraffen u. s. f.) Für reißen überhaupt gebraucht man es nur in einigen Gegenden, wo man auch Gras raffet, d. i. abraufet. Daher das Raffen, statt des ungewöhnlichen Raffung. Anm. Schon im Galischen Gesetze ist raban raffen, rauben. Im Nieders. lautet dieses Wort rapen und rappen, im Engl. to reap und to raff, bey dem Ulphilas raupjan, im Schwed. rappa, räpla, rifva, im Ital. arraffare, und selbst im Arab. rafaa. Er druckt den Schall aus, welcher mit dem Raffen verbunden ist, und ist ein sehr naher Verwandter von greifen, grapsen, rauben, raufen, rupfen, riffeln, Rappuse, dem Nieders. schrapen, dem Latein. rapere, corripere, Rapina, und hundert andern, welche sich nur durch Nebenbegriffe unterscheiden. Da der Begriff der Geschwindigkeit davon unzertrennlich ist, so ist rep im Nieders. auch schnell, rapidus, raptim, Schwed. rapp, und sich reppen, sich schnell fort bewegen, sowie im Schwed. rapa schnell zu Boden fallen ist. S. Repphuhn.
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