Der Quark
, [
881-882] des -es, plur. doch nur von
mehrern Arten, die -e. 1) Der dicke zusammen geronnene Theil der Milch nach den
davon geschiedenen Molken, welcher an einigen Orten auch Käse, Käsequark, in
Baiern Topfen und in der Schweiz Buldern genannt wird, und woraus man unter
andern die Käse bereitet. Wenn man ihn nicht zu Käse verhärten läßt, sondern
ihn auf Brot statt der Butter streicht, so heißt er in Obersachsen Streichkäse,
in den niedrigen Sprecharten aber steifer Matz, in Niedersachsen Käsebutter. 2)
Weicher Koth, und in weiterer Bedeutung, ein jeder Koth, eine jede
Unreinigkeit, wird häufig Quark genannt, und in noch weiterer Bedeutung pfleget
man oft eine jede geringschätzige Sache aus Verachtung mit diesem Nahmen zu
belegen, da es denn als ein anständiger Ausdruck für das niedrigere Dreck
gebraucht wird. Wenn man ein ungewöhnlich kleines Ding zuweilen einen Quark
nennet, so gehöret es mit mehrerm Rechte zu Zwerg;
S. das vorige. Anm. Im Nieders. gleichfalls Quark. Es
scheinet, daß die weiche Beschaffenheit in beyden Fällen der Grund der
Benennung ist, so daß dieses Wort vermittelst des Gaumenlautes von wirken, so
fern es noch bey den Bäckern für kneten üblich ist, gebildet worden. Bey unsern
alten Schriftstellern hat es sich bisher noch nicht gefunden, so wenig als in
den verwandten Sprachen. Das alte bey dem Raban Maurus befindliche Quuerca
guttur, gehöret hierher nicht, sondern zu Gurgel, welche auch im Schwed. Qvarka
und im Isländ. Kuerkur heißt. [
881-882]