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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Quitt | | Der Quittenapfel

Die Quitte

, [899-900] plur. die -n, die Frucht des Quittenbaumes, Pyrus Cydonia L. welche einem Apfel gleicht, nabelförmig, von außen wollig, und inwendig fleischig ist. Sie ist gelb von Farbe, hat einen angenehmen Geruch, aber ungekocht einen sehr herben und sauern Geschmack. In ihren fünf Fächern enthält sie viele längliche und kleberige Samen, welche unter dem Nahmen der Quittenkerne bekannt sind. Man hat ihrer zwey Arten, deren eine rundliche Früchte, die andere aber längliche trägt. Die ersten werden Äpfelquitten, die letztern aber Birnquitten genannt, welche indessen mit den Quittenäpfeln und Quittenbirnen nicht verwechselt werden müssen. So gelb wie eine Quitte, wegen der goldgelben Farbe, welche die reife Frucht hat. Anm. In den gemeinen Oberdeutschen Mundarten Quette, Kütte, Kutte, im Nieders. Que, im Holländ. gleichfalls Quee, im Böhm. Kutna; alle aus dem Lat. Cydonia oder Malum Cotoneum, Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , weil die Griechen und Römer, ehe sie diesen Baum selbst anpflanzten, dessen Früchte aus Cydon, einer Stadt auf der Insel Creta, bekamen. Hieraus sind auch die mittlern Lat. Cotonum, Cutognum, Coctanum, Cotunum, und das Ital. Cotagna, u. s. f. verderbt.
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