Pressen
, [
835-836] verb. reg. act. in einem hohen
Grade drücken, und besonders zusammen drücken. 1. Eigentlich. Das Kleid, die
Schuhe pressen uns, wenn sie die Theile des Leibes sehr zusammen drücken. Etwas
in einen engen Raum zusammen pressen. Mein Herz ist gepreßt, ich will
versuchen, ob ich ihm Luft machen kann. Rastlose Seufzer preßt seiner Söhne
Zwist aus seinem Herzen, Schleg. In engerer Bedeutung, vermittelst einer Presse
zusammen drücken, und dadurch eine Art von Zubereitung geben. Den Saft aus den
Zitronen, aus dem Obste pressen. Wein pressen, die Weintrauben, wofür auch
keltern üblich ist, (
S. dieses Wort.) Öhl pressen, vermittelst der Presse aus
den Öhlbeeren drücken. Einen Brief, ein Buch pressen u. s. f. 2. Figürlich. 1)
Sehr dringen. Gepresset werden, in der Enge, in dringender Verlegenheit seyn.
Die Noth presset mich. Pressende Geschäfte, besser dringende. 2) Matrosen
pressen, eine nur in England und Holland übliche Gewohnheit, sie zum Dienst der
Kriegsschiffe mit Gewalt wegnehmen. Soldaten pressen, eben daselbst, Leute mit
Gewalt zu Soldaten anwerben. In Holland presset man auch die Schiffe, wenn man
sie in Beschlag nimmt, und dem Staate Dienste zu thun zwingt. Daher das Pressen
und die Pressung. Anm. Bey dem Notker bressen, im Nieders. parßen, passen, im
Holländ. parsen, persen, im Schwed. prässa, im Englischen to preis, im Lat.
pressare.