Die Presse
, [
835-836] plur. die -n. 1) Ein Körper,
welcher auf einen andern drückt; doch nur in einigen Fällen. Es ist die Presse
an den Windmühlen ein großer hölzerner schwerer Bogen, über dem Obertheile der
glatten Peripherie des Kammrades, welcher auf dieselbe drückt, wenn die Mühle
stille stehen soll. Bey den Strumpfwirkern ist es eine eiserne Stange quer über
dein Register der Platinen, welche die Nadeln zusammen drückt, bis die neue
Masche fertig geworden ist. Am häufigsten, 2) ein Werkzeug, einen andern Körper
entweder durch einen einfachen oder durch Schrauben verstärkten Druck darin
zusammen zu drücken, und ihm dadurch eine gewisse Art von Zurichtung geben. Die
Briefpresse, Buchbinderpresse, Beschneidepresse, Serviettenpresse, Obstpresse,
Öhlpresse, Weinpresse, welche auch Kelter heißt u. s. f. In engerer Bedeutung
verstehet man unter der Presse schlechthin oft nur die Buchdruckerpresse. in
Buch unter die Presse geben, es drucken lassen; es unter die Presse nehmen,
anfangen daran zu drucken. Das Buch kommt aus der Presse, ist in der Druckerey
fertig. So wie es in andern Fällen von dem Glanze gebraucht wird, welchen ein
Zeug durch die Presse erhält. Die Presse ist nicht in dem Zeuge, der Zeug hat
die Presse verloren, wenn er diesen Glanz verloren hat. Anm. Bey dem Notker
Fressa, im Nieders. mit versetztem r Parße, und mit ausgestoßenem r, Passe,
Holländ. Pars, Pers, im Engl. und Schwed. Press, im Pohln. Prasa. (
S. das folgende.) Notker gebraucht Presso auch figürlich
für Bedrückung, und noch jetzt sagt man im gemeinen Leben, in der Presse seyn,
in der Enge seyn, bedrückt werden. [
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