Die Pottasche
, [
817-818] plur. inus. ein weißes,
gemeiniglich bläuliches, calcinirtes alkalisches Salz, welches aus gemeiner
Holz- oder Pflanzenasche ausgelauget wird. Die gemeinste wird aus der Asche des
verbrannten Eichenholzes bereitet. Daher der Pottaschensieder, der ein Geschäft
daraus macht, sie zu bereiten. Den Nahmen hat sie von dem Nieders. Pott, ein
Topf, ein eiserner Grapen, weil man die Lauge, woraus dieses Salz bereitet
wird, in solchen Grapen oder Kesseln abrauchen läßt, daher sie bey einigen auch
Kesselasche heißt. In andern Gegenden kennet man sie unter dem Nahmen Floß. Die
Drusenasche ist ein solches aus den getrockneten Weinhefen ausgelaugtes Salz,
welches, weil es häufig von den Waidfärbern gebraucht wird, auch Waidasche oder
Weidasche, Franz. Vedasse, heißt. Im Lat. nennet man die Pottasche Cinis
clavatus und clavellatus, weil sie anfänglich, wie man will, aus den Dauben
alter Weinfässer verfertigt wurde, ob sich gleich Clavus und Clavella in der
Bedeutung einer Faßdaube noch nicht haben wollen finden lassen. Wachtet leitete
die erste Hälfte des Deutschen Nahmens, aber höchst gezwungen und
unwahrscheinlich, von Daube her, und glaubte, daß vermittelst einer Versetzung
der Sylben daraus Pottentstanden sey. Franz. heißt sie Cendre gravelee.