Platzen
, [
789-790] verb. reg. neutr. welches, 1.
eigentlich, den Schall nachahmet, welcher entstehet, wenn z. B. ein breiter
platter Körper auf einen andern geschlagen wird, wenn ein heftiger und starker
Regen schnell auf harte Körper fällt, wenn ein Körper durch eine innere Gewalt
heftig ausgedehnet und plötzlich zersprenget wird, wenn die in einen engen Raum
zusammen gepreßte Luft auf einmahl eine völlige Öffnung gewinnet u. s. f.
diesen Schall von sich geben, verursachen, da es denn das Hülfswort haben
bekommt. Ich höre etwas platzen. Es regnet, daß es platzt; Nieders. plastern, (
S. Platzregen.) Das Holz, platzt im Feuer, wenn es im
Brennen diesen Schall von sich gibt. Pulver, welches nicht platzt, nicht
knallt. 2. Figürlich, da es zugleich das Hülfswort seyn bekommt. 1) Durch
innere Gewalt ausgedehnet werden und plötzlich zerspringen oder zerreißen;
springen, aufspringen. Es sind drey Bouteillen geplatzt. Die starken
Nelkenblumen pflegen im Aufblühen gern zu platzen, wo man es auch prassen
nennet. Die Blase platzt, wenn sie zu sehr ausgedehnet wird. Die Kastanien
platzen auf den Kohlen, wenn sie nicht eingekerbet worden. So viel essen, daß
man platzen möchte, im gemeinen Leben. 2) Mit einem dem Platzen ähnlichen
Schalle in oder auf etwas treten, fallen, und nach einer noch weitern Figur,
plötzlich und ungestüm zum Vorschein kommen. In den Dreck platzen. Er platzte
hin, so lang er war. Er platzte, ohne sich anmelden zu lassen, in das Zimmer
herein. Ingleichen unbesonnen mit etwas heraus fahren. Mit etwas heraus
platzen, es plötzlich heraus sagen. Es hätte nicht viel gefehlet, daß ich
losgeplatzt wäre, Weiße. 3) In einigen Gegenden ist platzen prahlen, und ein
Platzer ein Prahler. So auch das Platzen. Anm. Im Nieders. plassen, im Engl. to
plash, im Pohln. plask.
S. 1 Platz und Plötzlich.