Die Plage
, [
775-776] plur. die -n, dasjenige, was
uns plagt, und in einigen Fällen auch dessen Empfindung. 1. * Ein Schlag, ein
Streich, ein Hieb, und figürlich auch die dadurch verursachte Wunde; eine im
Hochdeutschen veraltete Bedeutung, in welcher es schon im Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , und im Lat. Plaga lautete. Von der
Bedeutung einer Wunde führet Frisch ein Beyspiel an, aus einer alten
handschriftlichen Übersetzung der Bibel; seiner Plagen Blut floß aus. Das
Franz. Playe bedeutet noch jetzt eine Wunde. 2. Ein äußeres beschwerliches
Übel. 1) In engerer Bedeutung, ein solches Übel, so fern es die natürliche oder
sittliche Folge vorher gegangener Handlungen ist; in welchem Verstande es in
der Deutschen Bibel mehrmahls von den Strafübeln und Strafgerichten Gottes
gebraucht wird. Aber der Herr plagte den Pharao mit großen Plagen, 1 Mos. 12,
17. So wird der Heer wunderlich mit dir umgehen, mit Plagen auf dich und deinen
Samen, mit großen und langwierigen Plagen, 5 Mos. 28, 29. Der Gottlose hat viel
Plage, Ps. 32, 10. Landplagen sind dergleichen allgemeine Strafübel, welche ein
ganzes Land betreffen, und in einigen Gegenden ist die Plage in engerer
Bedeutung die Pest; welche Bedeutung auch das Englische Plague und das
Wallische Pla haben. 2) In weiterer Bedeutung, ein jedes äußeres beschwerliches
Übel, auch so fern es ohne Verschulden von andern herrühret. Hiobs Plage war
ein böses Weib. Das ist meine größte Plage. Einem alle Plage anthun. Ich
glaube, du bist nur mir zur Plage da. Seine Plage mit etwas haben. Hat man
nicht seine Plage mit den ungezogenen Kindern! Nun geht meine Plage an. Ist das
nicht eine Plage! Anm. Im Schwed. Plaga, im Isländ. Plaaga, im Pohln. Plaga, im
Ital. Piaga.
S. Plagen.