2. Das Pflaster
, [
735-736] des -s, plur. ut nom. sing.
der mit Steinen belegte Fußboden, zunächst wohl, ein mit ebenen, flachen
Steinen belegter Fußboden, hernach aber auch ein jeder auch mit Feldsteinen
ausgesetzter Boden. Das Gassenpflaster. Das Pflaster eines Hofes, eines
Vorsaales. Das Pflaster machen, oder legen. Das Pflaster ausbessern. Das
Pflaster aufheben, die Steine, woraus es bestehet, heraus nehmen. Es ist in
dieser Stadt ein heißes, ein hartes, ein theures Pflaster, sagt man im gemeinen
Leben, wenn an einem Orte die Lebensmittel theuer sind. Das Pflaster treten,
müßig auf den Gassen herum gehen.
Der wie ums Tagelohn das Pflaster pflegt zu treten, Canitz.
(
S. Pflastertreter.) Im Oberdeutschen wird auch ein
Ästrichboden ein Pflaster genannt, da es denn zu der zweyten Bedeutung des
vorigen Wortes gehöret. Anm. Im Nieders. Plaster. Es ist mit Flötz, platt,
Platte, Platz, Platea, und andern dieses Geschlechtes, in welchen der Begriff
der Breite und Ebene herrschet, genau verwandt, wovon im Grunde auch das vorige
und dessen Griechisches Original abstammet. Im Ital. heißt Piastra ein
Pflasterstein. Da das b und p vor den flüssigen Mitlautern l und r sehr oft nur
ein müßiger Vorschlag ist, so gehören auch das Ital. Lastro, und mittlere Lat.
Lastra, ein Pflasterstein, und das mittlere Lat. Lastrum, die Grundfläche, der
Fuß einer Säule, so wie das Lat. latus, breit, und Latus, die Seite, mit
hierher. [
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