Der Pallast
, [
639-640] des -es, plur. die Pallaste,
ein großes prächtiges Gebäude, besonders so fern es einem vornehmen Herrn zur
Wohnung dienet. Das ist kein Haus, das ist ja ein Pallast. Sie stehen fest wie
ein Pallast, Pf. 73, 4. Und werden Dornen wachsen in ihren Pallästen, Nesseln
und Disteln in ihren Schlössern, Es. 34, 13. Ein königlicher, fürstlicher,
gräflicher Pallast. Anm. Schon im 9ten Jahrh. Palice, bey dem Ottfried mit dem
eingeschalteten n, Palinza, beym Notker Falanzo bey an- dern Palags, Palas,
Pfalz u. s. f. Es ist aus dem Lat. Palatium, welches ursprünglich ein jedes
Gebäude bedeutet haben mag, da es denn mit Pfahl oder auch mit dessen
Verwandten, bal, bol, bo, hoch, groß verwandt sein würde. So fern aber Palatium
anfänglich der Nahme eines Hügels zu Rom war, gehöret es unstreitig zu dem
alten bal, bol, hoch, groß. Im Deutschen liegt der Ton im Singular bald auf der
ersten, bald aber auch auf der letzten, im Plural aber alle Mahl auf der
letzten Sylbe. Das doppelte l ist so wie in dem folgenden um der Deutschen
Aussprache willen nothwendig, obgleich das Lateinische nur ein einfaches hat.
Unmittelbar von Palus, ein Pfahl, ist im mittlern Lat. Palacium, Palitium, ein
Pfahlwerk, Pallisaden,
S. Pfalz. [
641-642]