1. Die Pfeife
, [
715-716] plur. die -n, Diminut. das
Pfeifchen, Oberd. Pfeiflein, ein noch im gemeinen Leben übliches Wort, die
Fächser und Schößlinge an den Gewächsen zu bezeichnen. In dem Hopfenbaue sind
die Hopfenfächser gleichfalls unter dem Nahmen der Pfeifen bekannt. Es ist
nicht glaublich, daß das Wort in dieser ganzen Bedeutung eine Figur von Pfeife,
fistula, seyn sollte, weil die Ähnlichkeit zu gesucht und zu gezwungen seyn
würde. Es scheinet vielmehr, daß damit auf die sprossende, aufschießende und
fortwuchernde Bewegung gesehen werde, welche auch durch die Nahmen Fächser,
Schößling, Reis, Sprößling u. s. f. ausgedrucket wird, so daß Pfeife in dieser
Bedeutung ein Geschlechtsverwandter von weifen, schweifen, schweben, Wipfel u.
s. f. ist.