Der Pfalzgraf
, [
703-704] des -en, plur. die -en, Fämin.
die Pfalzgräfinn. 1) Ehedem eigentlich ein Graf oder Richter, welcher einer
kaiserlichen oder königlichen Pfalz und ihrem Gebiethe vorgesetzet war, im
Nahmen des Kaisers in derselben Gericht hielt, und das Recht sprach. Im
Schwabensp. Pfalzengraf. Nach und nach wurden diese Pfalzgrafen in den
anvertrauten Pfalzen und den dazu gehörigen Ländern erblich, da denn auch
dieser Titel eine erbliche fürstliche Würde ward, welche gewissen Geschlechtern
von dem hohen Adel eigen war, von welchen aber nur noch das Geschlecht der
Pfalzgrafen am Rhein übrig ist, von welchem die eine Linie die Chur-Pfalz
besitzet. 2) Nach Einführung des Römischen Rechtes, besonders unter Carln IV,
ward noch eine andere an Würde weit geringere Art von Pfalz- und Hochgrafen
üblich, welche nur gewisse, gemeiniglich geringe Regalia der kaiserlichen Würde
ausübten, und wozu die Kaiser noch jetzt Gelehrte und andere bürgerliche
Personen zu erheben, welche sich aber aus Bescheidenheit lieber der Comites
Palatini, als Deutsch Pfalzgrafen nennen.
S. Hofgraf.