Der Hofgraf
Der Hofgraf,
[
1241-1242] des -en, plur. die -en, in den
ältesten Zeiten des Deutschen Staatsrechtes, der Graf, d. i. Richter in dem
kaiserlichen Hofgerichte, der Hofrichter, welcher auch Erbpfalzgraf genannt
wurde. In den folgenden Zeiten, nach Einführung des Römischen Rechtes,
besonders unter Carl 4 waren die Hof- und Pfalzgrafen, Comites Palatii
Lateranensis, von weit geringerm Range, bis ihre Würde endlich gar zu einem
bloßen Titel herabsank, welchen Gelehrte und andere bürgerliche Personen noch
jetzt von dem kaiserlichen Hofe erlangen, und kraft desselben, wenn die
Hoheitsrechte der Stände es nicht hindern, gewisse geringe Regalia der
kaiserlichen Würde ausüben, z. B. gekrönte Poeten und Notarios zu machen, Wapen
zu ertheilen, uneheliche Kinder zu legitimiren u. s. f.
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1241-1242]