Die Partite
, [
661-662] plur. die -n, ein nur im
gemeinen Leben übliches Wort. 1) Eine Partey, eine Post, nur in einigen
Oberdeutschen Gegenden; aus dem Ital. Partita. Eine Partite in das Schuldbuch
tragen, eine Post. 2) Betrügliches Verfahren, heimliche, listige Ränke;
Praktiken. Partiten machen oder spielen. Durch lauter Partiten reich werden.
Opitz übersetzt das: Faciat tuus improba lucra maritus, durch: Partiten mache
dann der Mann. Daher der Partitenmacher, die Partitenmacherinn, eine Person,
welche mit Partiten umgehet. Im Ital. Partita, im mittlern. Latein. Partitum,
welches Du Fresne durch suffragationem quae secreto per calculos sit, erkläret,
und ohne Zweifel mit partiren von einer noch unbekannten Bedeutung des
Zeitwortes partiri in den mittlern Zeiten herstammet; vielleicht einzeln,
theilweise wegnehmen, und hernach heimlich, unvermerkt wegstehlen. Wenigstens
ist es wohl nicht, wie Frisch will, aus Praktiken verderbt.