Die Partisane
, [
661-662] plur. die -n, eine jetzt
größten Theils veraltete Art des Gewehres, welches nur noch an einigen Höfen
von den Trabanten zur Zierde geführet wird. Es war eine Art Spieße, welche
unter dem eigentlichen Eisen zum Stechen noch eine Barte oder kleines
zweyschneidiges Beil hatte, und oft mit der Hellebarte verwechselt wird, aber
doch von derselben noch unterschieden gewesen zu seyn scheinet, welcher
Unterschied von einigen in die mehrere Größe der Partisane, von andern aber in
die zweyschneidige Beschaffenheit des unter dem eigentlichen Spieße
befindlichen Eisens gesetzet wird. Der Nahme ist ausländisch, so wie das Gewehr
selbst. Es lautet im Ital. Partigiana und im Franz. Pertuisane. Aus einem von
beyden ist unser Partisane, so wie das Niederdeutsche Bardesan, das Engl.
Partisan, und das Schwed. Bartisan, entlehnet. Im Epirotischen heißt dieses
Gewehr Patereana. Die Abstammung dieses Wortes hat den Wortforschern viel zu
schaffen gemacht. Die meisten haben doch erkannt, daß die erste Hälfte unser
altes Barte, ein Beil, ist; obgleich auch dessen Stammwort, das alte und noch
jetzt Schwedische bären, bärja, schlagen, streiten, Anspruch darauf machen
kann, einige auch den Nahmen von dem Latein: pertusus ableiten. Wachter siehet
das mittlere Latein. Barducium, welches durch hastile jaculum, securicula
levis, erkläret wird, und wiederum von Barte abstammet, für das Stammwort an.
Nach Ihre ist die letzte Hälfte das Wort eisen, Nieders. isen, so daß,
Partisane eigentlich eine eiserne Barte, oder wenn die erste Hälfte von bären,
streiten, schlagen, abstammen sollte, eine Streitaxt bedeuten würde. Ist die
letzte Abstammung die wahre, und stammt Hellebarte, wie Wachter will, von einem
alten hellen, streiten, ab: so ist sehr wahrscheinlich, daß Partisane der
ausländische, Hellebarte aber der Deutsche Nahme eines und eben desselben
Gewehres ist. Denn aus der von Frischen angeführten Stelle aus dem Fronsperg
folget noch nicht, daß beyde wirklich verschieden gewesen.
S. Barte und Hellebarte.