2. Die Otter
, [
627-628] plur. die -n, ein vierfüßiges
Thier mit verbundenen Schwimmzehen, dessen Schwanz halb so groß ist, als der
ganze Körper. Es kann so wohl im Wasser, obgleich nicht lange, als auch auf dem
Lande leben, und hält sich daher gemeiniglich an den Ufern der Flüsse, Seen und
Meere auf, wo es von den Fischen, Fröschen und Krebsen lebt; Lutra L. Die
Fischotter, zum Unterschiede von der vorigen. Die Flußotter, welche an den
Flüssen Europens einheimisch ist. Die Seeotter, welche in Asien und Amerika
angetroffen wird. Anm. Im Engl. gleichfalls Otter, im Schwed. Utter, im Isländ.
Ottr, im Dän. Odder, im Böhm. mit dem vorgesetzten Blaselaute Wycra, im Pohln.
Wydra, im Ungar. und Dalmat. Vidra. Da im Isländ. Uddr Feuchtigkeit bedeutet,
welches zu dem Latein. udus, feucht, naß, gehöret, und womit auch der
eigenthümliche Nahme der Oder, Lat. Viadrus, und vermittelst des vorgesetzten n
auch unser naß, Niederdeutsch natt, verwandt sind, so siehet man bald, daß mit
dem Rahmen dieses Thieres auf den Ort seines Aufenthaltes gesehen wird. Im
Oberdeutschen ist dieses Wort männlichen Geschlechtes, der Orter.
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629-630]