Der Ortengesell
, [
621-622] des -en, plur. die -en, bey
einigen Handwerkern, z. B. bey den Gürtlern, der Altgesell, weil sein Amt unter
andern auch darin bestehet, den ankommenden Gesellen den Willkommen zu reichen
und sie zu bewirthen. Orte, Örte, Irte und Ürte ist ein altes noch hin und
wieder im gemeinen Leben übliches Wort, welches die Zeche, d. i. den Antheil
eines jeden an einem gemeinschaftlichen Schmause, und diesen Schmaus und dessen
Kosten selbst bedeutet. Eine Örte Bier, eine Zeche Bier. Die Örte bezahlen, die
Zeche. Die Abstammung ist dunkel. Es kann von Ort, ein Theil, herkommen, so
fern es eigentlich den Theil eines jeden an den Kosten eines gemeinschaftlichen
Schmauses bedeutet; oder von ären, dem Stammwort von Ort, zermalmen, essen, da
es denn eine jede Handlung des Essens, eine Mahlzeit, einen Schmaus bedeuten
würde; oder auch von Ort, so fern es eine Spitze, eine Linie, bezeichnet, da es
denn eigentlich den Strich mit Kreide an der Tafel der Zechenden bezeichnen
würde.
S. Wirth und Irte.