Die Öffnung
, [
587-588] plur. die -en, so wohl die
Handlung des Öffnens, ohne Plural, als auch der geöffnete Ort selbst. In der
ersten Bedeutung der Handlung ist es in allen Fällen des Zeitwortes üblich. Die
Öffnung der Thür, eines Briefes, der Augen u. s. f. Ingleichen der Zustand, da
man offenen Leibes ist. Öffnung haben, bekommen. Keine Öffnung haben, verstopft
seyn. In der Bedeutung eines geöffneten Ortes ist es in der edlen und
anständigen Sprechart von eben so weitem Umfange als das Zeitworte selbst,
indem es jeden Ort bedeutet, durch welchen der freye Zu- oder Ausgang zu oder
aus einem eingeschlossenen oder verschlossenen Raume verstattet wird, welchen
man im gemeinen Leben ein Loch nennet. Eine Öffnung in ein Geschwür machen. Die
Öffnung in der Bouteille u. s. f. Notker gebraucht Offenunga in der veralteten
Bedeutung der Offenbarung.