Obschon
, [
571-572] ein Bindewort, welches einen
Gegensatz begleitet, mit obgleich gleichbedeutend ist, und auch eben so wie
dieses gebraucht wird. Es kann so wohl im Vordersatze stehen, da es denn alle
Mahl das so und oft noch doch nach sich hat, als auch im Nachsatze. Obschon
noch nicht ausgemacht ist, so u. s. f. Ich habe es erfahren, obschon niemand
von ihnen es mir sagen wollte. Die Pronomina und das Wörtchen nun verursachen
auch hier alle Mahl eine Trennung, welches zuweilen auch der Nominativ des
Nennwortes thut. Ob ich schon wandere im finstern Thal, Ps. 23, 4. Obs schon
wieder in die Scheide gesteckt würde, Ezech. 21, 30. Ob ich schon nicht kenne,
so will ich ihm doch den Gefallen thun. Ob die Menschen schon undankbar sind.
Indessen ist dieses Bindewort im gemeinen Leben häufiger, als in der edlen und
ausständigen Schreibart, wo man dafür lieber die gleichbedeutenden obgleich und
obwohl gebraucht. Anm. Im Nieder. lautet dieses Bindewort obschonst, im Dän.
omskiont, im Schwed. änskönt, und mit andern Vorsylben im Nieders. auch
allshonst, und im Dän. endskiont. Schon stammet hier nicht, wie Ihre glaubt,
von ske, geschehen, noch vonschön ab, sondern ist die bekannte Partikel schon,
S. dieselbe. [
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