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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Nunmehr

, [537-538] ein Nebenwort der Zeit, welches in der feyerlichen Schreib- und Sprechart für nun gebraucht wird, wenn es das bloße Nebenwort der Zeit, und wenn dessen Kürze dem ernsten Gange und der Ründe der Rede nicht angemessen ist. Nunmehr sehe ich es wohl ein. Was habe ich nunmehr davon? Die Vernunft hat nunmehr mein Herz gesiegt, Gell. Man hat lange daran gearbeitet, nunmehr ist die Sache endlich zu Stande gekommen. Oft stehet es auch, das Nebenwort von dem Bindeworte zu unterscheiden, oder wenn die Zusammenkunft beyder einen Mißklang machen würde. Da nun viel Zeit vergangen war, und nunmehr gefährlich war zu schiffen, u. s. f. Apostelg. 27, 9. Mehr scheinet hier bloß zur Verlängerung des Wortes da zu seyn. Bey den ältesten Oberdeutschen Schriftstellern findet sich dieses Nebenwort nicht.
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