Die Nüchternheit
, [
535-536] plur. car. der Zustand, da man
nüchtern ist, in allen Bedeutungen dieses Wortes. 1) Der Zustand, da man noch
nicht gegessen hat. 2) Der Zustand, da man nach einem Rausche sich seiner
wieder völlig bewußt ist, und figürlich, die Gegenwart des Geistes, so fern sie
von keinen heftigen Leidenschaften unterdrückt wird. Ingleichen die Fertigkeit,
sich seiner und seines Verhaltens allezeit bewußt zu bleiben. 3) Die Mäßigkeit
im Essen und Trinken, und die Fertigkeit derselben. Und sey ein Freund der
Nüchternheit, Gell. Lied.
Die Krankheit, weil entfernt von armer Nüchternheit, Besuchet
nur den Tisch der blassen Üppigkeit, Dusch.
Im gemeinen Leben einiger Gegenden ist dafür mit einer andern
Endsylbe Nüchternkeit üblich.