Das Niet
, [
507-508] des -es, plur. die -e,
Diminut. das Nietchen, Oberd. Nietlein, ein Wort, welches ehedem einen jeden
Nagel, Pflock oder dergleichen ähnliches Werkzeug, wodurch etwas befestiget
wird, bedeutet zu haben scheinet. In diesem Verstande kommt es noch in der R.
A. vor, niet- und nagelfest, d. i. mit Nieten und Nägeln in und an einem Hause
befestiget, (
S. Nagelfest.) Außer diesem Falle gebraucht man es nur
noch von einem stumpfen metallenen Nagel, welcher zwey Theile mit einander
verbindet, und an einem oder beyden Enden mit der Finne des Hammers in die
Breite ausgedehnet wird, damit er halte; ein Nietnagel. Z. B. das Niet in einer
Schere, welches die beyden Blätter oder Klingen derselben verbindet. Etwas mit
einem Niete befestigen. In einigen Gegenden werden, dem Frisch zu Folge, auch
die abgezwickten Spitzen der Hufnägel Niete oder Nietlein genannt. Anm.
Nieders. Need, Neednagel, Böhm. Neytek. Gottsched und Heinze legen diesem Worte
das weibliche Geschlecht bey, die Niete. Ich habe es nie in demselben weder
gelesen noch gehöret, sondern beständig in dem umgewissen.
S. 2 Nieten. [
507-508]