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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Neigung | | Der Neiß

Nein

, [463-464] ein verneinendes Nebenwort, welches eigentlich alsdann gebraucht wird, wenn man eine vorher gegangene Frage oder Bitte mit Einem Worte verneinen will. Sind sie schon da? Antw. nein. Auch wenn die Ursache mit beygefüget, oder die Sache, nach welcher man fragt verneinender Weise wiederhohlet wird. Nein, sie sind noch nicht da. Nein, denn sie können noch nicht da seyn. Nein, ich kann es nicht thun. Nein zu etwas sagen. Auf etwas nein, oder mit nein antworten. Etwas mit nein beantworten. Da es denn zuweilen auch als ein Hauptwort gebraucht wird.
Umsonst sind alle Fragen, Er wiederhohlt sein mystisch Nein, Gell.
Oft dienet es auch ohne vorher gegangene Frage oder Bitte, eine Abneigung, Verwunderung, einen Widerwillen anzukündigen. Nein, das ist unmöglich. Nein, das geschiehet nicht. Siehe Verneinen. Anm. Schon bey den ältesten Oberdeutschen Schriftstellern nein, in der gemeinen Sprechart der Obersachsen näh, bey den Niedersachsen und Schlesiern nec, in der Oberpfalz naa, in der Schweiz nua, im Engl. no, im Dän. nej, im Schwed. nej, bey dem Ulphilas ne, nih, no, im Angels. na, ne, nie, im Griech. in der Zusammensetzung - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - im Latein. non, im Pohln. ni, nie, im Krainerischen na, im Pers. nen. Frisch glaubt, daß es aus der alten Verneinung ne und ein zusammen gesetzet sey. Man könnte vielmehr das n bloß zufällig halten, weil im Schwed. ej und icke, im Isländ. ecke, und im Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - und - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , gleichfalls nein bedeuten. S. N. ingleichen Nicht. [463-464]
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