Der Nacken
, [
405-406] des -s, plur. ut nom. sing.
der hintere Theil des Halses, besonders an dem menschlichen Körper, von welchem
das Genick ein Theil ist. In engerer Bedeutung werden die langen Haare hinter
an den weiblichen Köpfen, welche ungekräuselt in die Höhe geschlagen und oben
auf dem Scheitel befestigt werden, der Nacken und Franz. Chignon genannt. Einem
Frauenzimmer den Nacken machen, die Haare auf solche Art in die Höhe schlagen.
In weiterer Bedeutung steht das Wort Nacken in einigen Redensarten des gemeinen
und niedrigen Lebens für den ganzen Rücken. Der Mensch liegt mir den ganzen Tag
auf dem Nacken, auf dem Halse, ist mir den ganzen Tag zur Last. Einem immer auf
dem Nacken seyn, auf dem Halse, ihn nicht verlassen, immer um ihn seyn.
Jemanden den Nacken schmieren, ihn abprügeln. Figürlich ist ein harter,
starrer, unbiegsamer Nacken, die Fertigkeit, seine Meinungen und
Entschließungen auch bey entdeckter Unrichtigkeit beyzubehalten, die
Hartnäckigkeit; jemanden den Nacken beugen, diese Fertigkeit durch gebrauchte
Gewalt überwinden. So gehorchen sie nicht, sondern härteten ihren Nacken, wie
der Nacke (Nacken) ihrer Väter, 1 Kön. 17, 14. Ich weiß, daß du hart bist, und
dein Nacke (Nacken) ist eine eiserne Ader, Es. 48, 4.
S. Hartnäckig. Anm. Nieders. Nacke, Angels. Hnecc, Engl.
Neck, Dän. Nakke, Schwed. Nacke, Ital. Nuca, Nocco, Ungar. Nyak, im Lappländ.
Nikke. Es gehöret mit Genick zu dem Geschlechte der Wörter neigen, nicken, Knie
u. s. f. weil dieser Theil des Körpers sehr beugsam ist. Um eben deßwillen wird
er auch in einigen Oberdeutschen Gegenden die Anke genannt, (
S. dieses Wort.) Der Nacke für Nacken ist im
Hochdeutschen ungewöhnlich. Im Grönländ. ist Niakok der Kopf.